Die Dorfgeschichte
Kurzer Abriss der Geschichte des Dorfes Tremmen
Tremmen
wurde
im
Jahre
1161
erstmals
in
einer
Urkunde
als
eines
jener
Dörfer
genannt,
die
dem
Domkapitel
Brandenburg
als
Ausstattung
überstellt
wurden.
Das
Dorf
hatte
wahrscheinlich
keine
slawische
Vorbesiedelung
wie
seine
Nachbardörfer
Wachow
und
Zachow,
sondern
wurde
im
Rahmen
der
Kolonisation
der
ostelbischen
Gebiete
neu
gegründet.
Über
Jahrhunderte
(bis
1872)
gehörte
es
zum
Besitz
des
Domkapitels.
Das
Dorf
wurde
also
niemals
von
einem
Rittergutsbesitzer
oder
Junker
beherrscht,
wie
es
in
dieser
Gegend
sonst
oft
der
Fall
war.
Dadurch,
dass
einige
umliegende
Dörfer
(Bauersdorf,
Thyre)
im
Mittelalter
wüst
wurden,
gewannen
die
Tremmener
Bauern
reichlich
Land
dazu.
Und
da
der
Boden
für
brandenburgische
Verhältnisse
recht
fruchtbar
war,
gelangten
die
Tremmener
Bauern
zu
einem
beachtlichen
Reichtum,
den
sie
durch
geplante
Verheiratungen zu sichern wussten.
Über
die
einzelnen
Höfe
und
deren
Besitzer
vor
1800
gibt
es
wenig
Dokumente,
weil
durch
den
Großbrand
von
1794
die
Kirchenbücher
vernichtet
wurden.
Aber
es
existiert
ein
Ortsplan
aus
dem
Jahre
1794.
Auf
ihm
erkennt
man
deutlich
das
„T“
der
Straßenanordnung.
Aber
nicht
von
diesem
„T“
rührt
unser
Ortsname,
sondern
von
dem
Wort
„Trem“,
welches
„Schutzdach“
bedeutete.
Denn
Tremmen
wurde
als
Schutz-
und
Umspannstation
an
der
Heerstraße,
dem
wichtigen
mittelalterlichen
Verkehrsweg
im
norddeutschen
Raum,
gegründet.
Aus
ursprünglich
Tremene
wurde
1323
Tremmene,
bis
schließlich
ab
1375
der
heutige
Ortsname üblich wurde.
Durch
die
Dokumente
des
Doms
zu
Brandenburg
konnte
man
die
Geschichte
der
Tremmener
Bauernhöfe
teilweise
bis
ins
Mittelalter
zurückverfolgen;
im
Buch
„Höfe
und
Familien
in
Tremmen
(Westhavelland)
1520-
1945“
von
Gerd
Alpermann
findet
man
dazu
die
umfassendste
Zusammenstellung.
Keine
Familie
war
durchgehend
in
diesen
400
Jahren
in
Tremmen
ansässig.
Kriege
und
Pest
löschten
so
manche
Familie
aus. Die meisten Familien kamen nach dem 30jährigen Krieg (1618-1648) ins Dorf.
Im
Jahre
1800
wurde
aufgeschrieben,
dass
es
in
Tremmen
21
Ganzbauern,
2
Halbbauern und 7 Kossaten gab.
Daneben
gab
es
natürlich
im
Dorfe
die
Handwerker
(Schmied,
Stellmacher,
Sattler),
die Landarbeiter und später auch verschiedene Gewerbetreibende.
Viele
weitere
Informationen
geben
Ihnen
die
6
Broschüren,
die
der
Heimatverein
über
Tremmen
verfasste
und
die
im
Dorfmuseum
erworben
werden
können.
Zeittafel
1161
Erste urkundliche Erwähnung als „Tremene“
1323
Der Ort wird als „Tremmene“ geführt.
1375
Bildung des heutigen Ortsnamens „Tremmen“.
1402
Schlacht am Thyrowberg, verursacht durch die Brüder von Quitzow.
Die Raubritter plünderten Tremmen.
1416/17
Baubeginn der Kirche
1464
Tremmener Bauern nutzen den Acker des wüsten Dorfes Bauersdorf und
zinsen dafür.
1618
Beginn des 30-jährigen Krieges. Die wichtige Wegeführung von
Brandenburg über Tremmen nach Spandau heißt wahrscheinlich seitdem
Heerstraße.
1631
Das Heer des Schwedenkönigs Gustav Adolf versammelt sich bei
Tremmen, bevor es zur Elbe weiterzieht.
1717
Zar Peter I. kommt auf seiner Reise von Magdeburg nach Schönhausen
durch Tremmen.
1794
Ein Großbrand vernichtet fast das gesamte Dorf.
1850/60
Bau der Ziegelei an den Tonlöchern (heute Golfplatz)
1872
Nach 711 Jahren endet die Zugehörigkeit Tremmens zum Domkapitel
Brandenburg
1878
Schulneubau (heutiges Gemeindezentrum)
1886
Einrichtung einer Postagentur (ohne Telegrafenamt)
1899
Gründung einer Löschwehr
1901
Kleinbahn Röthehof-Brandenburg nahm Betrieb auf.
1910
Elektrifizierung des Ortes
1913
Mit 1023 Einwohnern größtes Dorf im Westhavelland
1921
Einweihung des Kriegerdenkmals für die Tremmener Opfer des 1. Welt-
krieges
1938
Bau eines Verstärkeramtes der Post (in der Gartenstraße) zur Fernseh-
übertragung von Berlin nach Hamburg.
1939
Bau des zweiten Schulhauses mit Dienstwohnung
1940
Errichtung eines Radarturmes auf dem Thyrowberg mit dem ersten
Panoramaradar der Welt.
1940
Einrichtung eines Lagers für Kriegsgefangene im Ort.
1945
Am 2. Mai Gefechte zwischen der Roten Armee und den aus Berlin
ausgebrochenen deutschen Truppen, wovon ca. 5000 Mann in Tremmen
eingeschlossen werden und sich am 4. Mai ergeben. 119 deutsche Opfer
und 10 gefallene Rotarmisten werden in Tremmen beigesetzt.
1948
Bodenreform (zwei Enteignungen).
Es entsteht das „Volksgut“ Tremmen (heute Golfplatz)
1953
Gründung der LPG
Viele Bauern verlassen Tremmen.
1989
Runder Tisch auch in Tremmen
1992
Tremmen gehört zum Amt Ketzin.
1996
Schließung der Schule, Umbau zum Gemeindezentrum
1997
Einweihung des Pastorenparks
1999
Einweihung der Sporthalle
2000
Eröffnung des Dorfmuseums
2003
Eingemeindung in die Stadt Ketzin
2011
850 - Jahrfeier
2016
Jubiläum “600 Jahre Kirche Tremmen”
2018
Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg besucht Tremmen.
Zeittafel als .PDF-Datei zum Download: hier klicken